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Iveco - Marokko 04
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Schon am weg nach m’hamid merken wir das unser ständiger begleiter, das gute wetter, einen anderen abzweiger genommen hat. sandsturm, wind und sindflutartige regenfälle wechseln sich ab. Wir finden einen grossen sandigen campingplatz eines holländers. Der grossteil des platzes ist Sand, eine geniale sperre für strassen-womos! wir sind 3 tage allein auf dem platz, nichts erinnert daran das wir uns auf einem campingplatz befinden – zum frühstück gibts frisches brot und am abend nehmen wir uns Bier aus dem kühlschrank ;-) so überstehen wir eineinhalb tage schlechtes wetter.

Dann kommt wieder die sonne raus und wir wollen weiter, schließlich erhoffen wir uns noch ein paar dünen hinter m’hamid. Joussuf, der holländer (zitat:“ ....Ach so,... Ihr seit ja noch nicht ausgestiegen!...) warnt uns vor der strecke nach foum zguid. nach den heftigen regenfällen der letzten 2 tage wird die Strecke wahrscheinlich unpassierbar sein; bis das trocknet dauerts meist ein paar tage. Dann verplempern wir aber den Vormittag und weil’so schön sonnig ist bleiben wir doch noch eine nacht.

Um neun sind wir dann abreisefertig. nur noch unsere rechnung begleichen, und ab in die dünen. Leider haben wir vorher nicht nach dem Bier-preis gefragt. Und aus dem kühlschrank nimmts sich’s so leicht. 3 Euro pro dose, das ist bitter!

Die ersten km auf der Piste sind enttäuschend. Bei den baby-dünen lohnt es sich nichtmal den allrad zu zu schalten. Sorgen bereitet uns das GPS. Laut der internen Basiskarte befinden wir uns schon in algerien. Ok, der Grenzverlauf ist umstritten, aber im hinterkopf haben wir die warungen vor mienen, die uns von ‚potentiellen’ Führern aufgedrängt wurden.

Die Streck führt durch den Lac Iriki, ein zeitsee, der meist ausgetrocknet ist. Heute aber nicht. Wir versuchen die wasserfläche zu umfahren, ohne erfolg. Also wieder weiter, laut GPS immer weiter nach algerien. Eine Spur sieht vielversprechend aus. Da sind wohl ein geländewägen und zwei motorräder gefahren; lang kann das noch nicht her sein. Maybe kennen die ja einen weg. Wir folgen den spuren. In dem sandig matschigen boden wachsen sträucher die von unmengen riesiger flug-heuschrecken bewohnt werden. Wenn wir uns durch die büsche werfen, suchen sie das weite und spritzen richtig weg. Mit geschlossenen Fenstern sehr lustig an zu sehen, eine Heuschrekenplage muss ein extremes erlebnis sein.

Die Spuren sind von Chris und Marco (im Landy), Guido (spitzname GUIDO-the-GPS-guide – weil er dem pfeil seines GPS meist blindlings folgt) auf einer Transalp und zwei Franzosen die auf einer BMW 650er Paris Dakar unterwegs sind. Wir amüsieren uns über das zufällige Meeting – die ersten in unserem alter treffen wir gerade dort, wo’s sinn macht nicht alleine herum zu gurken. Wir planen gemeinsam einen weg zu suchen.

Querfeldein in die richtige Himmelsrichtung ist der Plan. Das geht auch gut bis ein fluss den weg versperrt. Die furt ist zwar keinen halben meter tief aber der schlamm an den Ufern macht uns sorgen. Während wir noch überlegen, kommt ein Defender mit kompetent wirkenden Marokkanern am flussufer entlanggefahren. Der vor dem Auto hergehende Guide entschliesst sich für unsere Furt. Der leere defender kommt durch. wir sind zwar sicher über eine Tonne schwerer aber schliesslich hat ein bisschen schaufeln noch keinem geschadet. Wir beladen den Iveco noch mit dem zeug von Guido und der französischen Motoradfahrerin und nehmen anlauf. Sah ärger aus als es war – auch die beiden Motoradfahrer kommen ohne sturz durch.
Guidos Reservetanks bleiben uns, er ist froh über jedes Kilo weniger.
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Guido hat noch einen weiten Weg vor sich. Er will in die Westsahara, nach Mauretanien und Mali oder so. Sogar einen zweiten Pass hat er mit – wenn er in die verlegenheit kommen sollte, nach Israel einreisen zu wollen (die findens ja weniger cool wenn der pass voller arabischer Stempel ist). zurück will er in 3 Monaten oder so..., Geländeerfahrung hat er nicht hält sich aber gut in der pampa. Uns kommts ein bisschen riskant vor. allein am moped, aber guido ist mit zuversicht gesegnet und sieht das gelassen.
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Zu unseren lustigen Caravane stossen dann noch zwei deutsche in einem alten MAN truck. Die haben die russischen Karten mit und wir diskutieren wieder mal wie wir trotz wasser nach foum zguid kommen könnten.

Wir entscheiden uns für querfeldein. der rest der Bande versuchts links um den Hügel auf einer piste. Wirklich ein geniales Gebiet zum ‚Querfeldeinfahren’. Immer wieder müssen wir durch kleine Bäche und dann wieder flussbette entlang. Schnell sind wir so nicht, wir zirkeln uns durch die Marslandschaft.

Nach einer Pause sehen wir, das sich der rest der karavane ausser dem MAN, der unglaublich langsam unterwegs ist, auf unseren Fersen geheftet hat. Sie haben umgedreht und sind dann unseren spuren gefolgt.

Wir beschliessen hier in der Gegend zu übernachten und nicht mehr bis zu den dünen, die sich am Horizont auftürmen, weiter zu fahren. Die Franzosen wollen da unbedingt heute noch hin und verabschieden sich. Marco, chris und Guido schliessen sich uns an. Mühsam hacken wir einen ausgetrockneten baum um. Das Ding wird immer härter umso weiter man sägt oder hackt, gibt aber ein super Feuer.

Guido hat den Iveco zur fotoapparat-werkstätte umfunktioniert und schraubt an seiner Minolta. Der moderne Spiegelreflex-Minolta hat der Sandstum übel mitgespielt und er hat erst wenige seiner 60 mitgebrachten Filme verschossen. Der rest der Truppe sitzt ums Lagerfeuer, aus den Autos dröhnt Hip Hop und wir diskutieren über Politik, Musik und Reisen.

Am nächsten Tag kommen wir bis kurz vor die Dünen. Ein matschsee verhindert das weiterkommen. Der MAN war schon vor uns da gewesen,aber auch seine Spuren zeugen von einem U-turn. Gehen kann man auf dem schlamm, der sich wie ein riesen Wackepudding bewegt. Stehenbleiben ist nicht ratsam, keiner will ausprobieren wie tief man sinken würde. Zu tief sitzen die frühen eindrücke von Treibsand in Tarzanfilmen ;-)
Befahren kann man den Wackelpudding auf keinen Fall. Auch wir drehen um und wollen das gebiet nördlich umfahren. Wir treffen auf den MAN der uns vom „Gutenmorgen-schaufel“ erzählt. Selbst mit den mannshohen reifen sei kein weiterkommen im Sand (oder besser Sand-Matsch)

Ok,Ok – viel Sand werden wir auf der Reise wohl nicht unter die Reifen bekommen, damit finden wir uns jetzt langsam ab, aber zurück nach m’hamid wollen wir auf keinen Fall. Solange wir noch genug sprit haben, um den Rückweg zu schaffen, werden wir versuche nach foum zguid zu kommen.

Auf der russischen militärkarte ist eine Piste eingezeichnet; die wollen wir jetzt nehmen. Wieder einmal eine von den 110dB lauten Steinpisten. Egal welches Tempo, angenehm ist’s nie. Wir steigen da lieber ein bisschen aufs Gas und brettern dahin. „ einige male seit ihr ganzschön abgehoben“ sagt chris der hinter uns gefahren war. „Wir?“ das ist uns gar nicht aufgefallen in unseren LKW sitzen. Trotz der Lautstärke fällt ein ungewöhnliches Geräusch auf.... einer der schweissnähte des Stahldachträgers hat’s gereicht. Das ding ist komplett abgerissen. Wir flicken die Bruchstelle und folgen weiter der Rumpelpiste. Wenn unpassierbare stellen den weg versprerren erweist sich Guido als flinker Botschafter und sucht mit der Transalp nach passierbaren stellen. Je dunker der Boden wird umso mehr gas geben wir, um ja nicht stecken zu bleiben. Die Gatschlöcher überziehen unsere Fahrzeuge mit schlamm - Rein ins schlammloch, Scheibenwischer auf vollgas und im blindflug raus. Wir, dank der hohen Sitzpositzion, deutlich seltener blind unterwegs als chris und marco im Landy. Die bekommen den schlamm dann auch noch bei der offenen Dachlucke rein. Der ehemalig weisse Defender hat sich farblich der Umgebung perfekt angepasst.

Wir passiern noch zwei Militärposten. Vorher verstauen wir die GPS geräte, weil wir ja keine Einfuhrgenemigung haben. Auf die frage wie wir navigieren sagt marco „...mit...mit.... Kompass und Karte“ und zeigt seine gratis ADAC-Map, auf der nur die wichtigsten verkehrsverbindungen eingezeichnet sind. Der militärist schaut verwundert und beschreibt uns eine neue gute piste nach foum zquid, schnorrt noch aspirin und wünscht uns eine gute reise.

Die beiden typen beim zweiten Militärposten wollen uns unbedingt auf Tee einladen. Wir reden uns raus „wir müssten ja noch einen Campingplatz finden vor sonnenuntergang!“ Kein Problem wir sollen doch da bei ihnen übernachten.... wir können gerade noch rauswinden, das fehlt uns grade noch, zwei bekifft dreinschauende militaristen am Lagerfeuer, no way baby!

Am Hauptplatz von Foum Zguid parken wieder einmal die obligatorischen Rentner-Womos. Die campen da, direkt vor der Polizeiwache, weil’s so sicher ist. Ein Bayer empfängt uns mit „wo kommt denn ihr her?“ „aus m’hamid“ sagt chris. Von da komme er auch, aber er sei nicht so dreckig und überhaupt fährt man über die Aspaltstrecke nur einen tag..........alles klar!.......wir brauchen nur brot und oliven, dann sind wir wieder dahin.

Wir entschliessen uns noch eine Nacht gemeinsam zu campen dann fährt guido weiter in die Westsahara (beneidenswert!) marco und chris wollen über den Atlas und wir noch nach essaouira an der küste.

Am nächsten Tag halten wir an einer Tankstelle in einem kleine Dorf. Hier führt unser weg nach westen, Chris und Marco wollen nach norden. Während wir uns verabschieden fällt uns auf, dass der Defender massiv Kühlwasser verliert.................Also nichts mit verabschieden.

Natürlich ist auch sofort jemand da der uns zum Land Rover „Spezialisten“ führen will.......na ja ich erspare uns die geschichte.... nur kurz – die sehen zum erstenmal einen td5, kinder schrauben, wir fühlen uns übers ohr gehauen, .... anyway die kiste fährt wieder. Nach dem schock und die endlosen diskussionen gehen wir essen und machen uns aus, nächsten winter gemeinsam nach algerien zu fahren; In sha’allah.

Dann trennen sich unsre wege.
 

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