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die erste groessere stadt ist tetouan. wir wollen eigentlich nur einen bankomaten suchen und dann so weit wie moeglich in den sueden. bankomat finden wir keinen, aber ein typ auf einem motorrad spricht uns an einer ampel an. sein vater, so erzaehlt er uns auf deutschenglisch, lebt in zuerich und er freue sich deutsch, seine lieblingssprache zu hoeren. die gefaehrte hinter uns hupen, die ampel zeigt gruen, eine hand aufs herz: willkommen in marokko, sagt er und braust davon.
wow, das ist ein empfang nach 3500 km frankreich und spanien! wir sind wieder in afrika - ueberladene lkws, crazy mopedfahrer, eselfuhrwerke, bettelnde kinder, auf der strasse chillende menschen, winken und hupen.
an der naechsten ampel ueberredet uns ali doch GANZ kurz mit in die medina zu kommen, eine halbe stunde, sicher nicht laenger. wir wollen eigentlich nur weg aus der stadt, schaffen es aber nicht. schliesslich ist unser auto auf dem bewachten parkplatz "so sicher wie wenn wir es in der hosentasche haetten" ... wir gehen mit. aus der halben stunde werden 3 oder 4. wir sehen kunstvolle berberteppiche (picasso de maroc), trinken minztee (whisky marocain), schauen vom dach eines hauses ueber die medina, bekommen eine praesentation der berber-naturheilkunde und sehen unglaubliche mosaike. der hardcore einstieg in eine andere welt.

als wir endlich erschoepft beim auto ankommen, ist es dunkel. eigentlich vermeiden wir das fahren bei dunkelheit, der verkehr in den staedten ist bei tag schon spannend genug. bei nacht erscheint er uns verrueckt. immerhin haben 50% der strassenverkehrsteilnehmer beleuchtung - was praktisch ist, weil strassenbeleuchtung nahezu gaenzlich fehlt. die, das durcheinander an den kreisverkehren regelnden polizisten deuten uns immerwieder unverstaendliches, nach dem 4. faellt mir auf warum - eines unserer lichter verwehrt den dienst. halb beleuchtet sind wir zwar noch akzeptabel unterwegs - darauf aufmerksam werden wir aber trotzdem gemacht, sehr freundlich. wir entschliessen uns, die lampe noch schnell zu wechseln und finden auch kurz darauf noch einen bankomaten.

die gegend scheint sehr dicht besiedelt zu sein und neben der strasse wollen wir nicht uebernachten. ein campingschild kommt sehr gelegen. der leicht neben sich zu stehen scheinende rezeptionsmann kommt aus dem cafe afrique geschlendert, raucht eine lustig riechende zigarette und kassiert 1,5euro fuer die nacht. "do you like to get high sometimes?" - nein, bitte, wir wollen nur schlafen. auch gut, wenn doch, er ist im cafe nebenan.

das mit dem schlafen klingt wirklich gut, ist aber nicht so leicht. der platz liegt direkt am meer; von dort pfeift der wind und erzeugt mindestens 100 db im auto. mitten in der nacht suchen wir dann hinter dem duschhaus deckung. da ist es besser, aber immernoch verdammt laut. nach dem sonnenaufgang starten wir unser, ueber nacht mit salz paniertes auto, und wollen so schnell wie moeglich richtung casabalnca.

in einer hardcore etappe schaffen wir es bis oualidia, ein fischerdorf, das im sommer die reichen marokkaner anzieht. hier bleiben wir 2 tage, lassen es uns gut gehen, reparieren kleinigkeiten am auto, richten uns wohnlich ein und lesen in der sonne. am tag wird es richtig heiss. kaum ist die sonne weg, wirds blitzartig kalt. wir sind fasziniert von den tausenden hoehlen, die die brandung in den sandstein gegraben hat, liegen am strand, tiris will schwimmen gehen - 17grad ist dann doch recht kuehl und wasser fuer die anschliessende heisse dusche haben wir leider nicht im ueberfluss. ueberhaupt gibts wenig wasser. ein grosser campingplatz hat zwar duschen und wcs, aber kein wasser. nur im fischrestaurant, in dem wir hervorragend speisen, ist man bereit einen unserer tanks zu fuellen.

nach 2 tagen ruhe fuehlen wir uns erhohlt genug, um den weg nach marrakech anzutreten. auch in marrakech schaffen wir es wieder einmal, wie fast in allen groesseren orten, anstatt wie geplant nur herum, mittendurch zu fahren. keine ahnung warum, aber wir stauen immer ueber den marktplatz und versuchen dann nur noch in der laut gps richtigen himmelsrichtung durch die verwinkeltsten gaesschen aus der stadt zu finden.

hier um marrakech beginnt uns die umgebung zu gefallen. es wird weiter, wuestenartiger und duenner besiedelt. wir freuen uns schon seit tagen auf dirttracks und einsames wildcampen. touristen haben wir bisher kaum zu gesicht bekommen. die wenigen rollenden schrebergartenhaeuser namens hymer sind mit ruestigen pensionisten bestueckt, die von einer sehenswuerdigkeit zur naechsten pilgern.
abends gibts die gewohnte unterhaltung - kein hymer ohne sat-schuessel. zwei paare aus .de lernen wir fluechtig kennen. sie sind seit monaten in marokko unterwegs. ihre womos finanzierte die lebensversicherung.

es ist halb acht morgens, die sonne heizt uns auf den ruecken, waehrend wir unseren ersten cafe auf der iveco dachterrasse geniessen. wir sind auf einem campingplatz bei marrakech direkt neben der hauptverkehrsverbindung nach casablanca. ziemlich laut hier, aber die wenigen camper sind schon eher unser ding. zwei wohn-lkws mit geladenen ktms und ein dreiachsiger womo-pinzgauer. nach dem fruehstueck machen wir uns auf den weg in die city, anschliessend wollen wir ueber den hohen atlas - die natuerliche trennlinie zur sahara.
 

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